Gestern vor 25 Jahren ging eine Erfindung aus Erlangen um die Welt, die den Medienkonsum weltweit für immer verändern sollte und Folgeerfindungen ermöglichte wie tragbare Medienabspieler, Streaming, over-the-air-Dienste und vieles mehr.
Die Rede ist natürlich vom "Audio Codec der Moving Pictures Experts Group, layer III" - gemeinhin als MP3 bekannt.
Dieser verlustbehaftete Kompressionsalgorithmus machte sich psychoakustische Effekte zu nutze; das heißt, die Experten verlagerten den "Verlust" bei der Komprimierung weitgehend in einen Bereich, der für das menschliche Ohr unhörbar (oder schlecht hörbar) ist. Natürlich bleibt ein Verlust ein Verlust; gerade im HighEnd-Bereich und bei entsprechendem Equipment kann man einen Unterschied zu CDs oder gar SACDs schon hören. Trotzdem leitete die Erfindung von MP3 viele Bewegungen in der Computerbranche ein: Erstmals konnte man Musik per Modem oder ISDN durchs Internet schicken; der iPod machte das Unternehmen Apple überhaupt erst richtig erfolgreich und Plattformen wie Napster, eDonkey und Gnutella leiteten die Tauschbörsen-Ära (und die Abmahnindustrie bei den Rechtsanwälten) ein. Winamp wurde zur meistbenutzten Windows-Software.
Alles in allem kann man sagen: Vielen Dank, Fraunhofer-Institut; herzlichen Glückwunsch, MP3 - it really whips the Llamas ass!
Quelle: Spiegel Netzwelt