Mittwoch, 19. August 2015

Apple verliert wichtiges iPhone-Designpatent

US-Design-Patent "618,677" beschreibt die Eckpfeiler des Designs für iPhones der ersten Generation und gilt als eines der wichtigen Patente im Rechtsstreit mit Samsung. Auf seiner Grundlage wurde Samsung auch ursprünglich zu mehr als einer Milliarde US$ Schadensersatz verurteilt; diese Summe ist mittlerweile allerdings in weiteren Instanzen auf etwa 400 Millionen US$ zurecht gestutzt worden.

Das US-Patent- und Markenamt hat in einer nun bekannt gewordenen Entscheidung allerdings das Designpatent (vergleichbar mit dem ehemaligen dt. "Geschmacksmuster", jetzt "Designmuster") vorläufig aufgehoben und die Chancen stehen gut, daß auch weitere Prüfungen daran nichts ändern werden. Einer der Gründe dabei ist "prior art", also der Umstand, daß das Design zum Anmeldedatum nicht mehr neu war. Frühere Designpatente von LG, Samsung und Sharp sollen die Neuheit des Apple-Designs hindern.
Was dies nun für den Schadensersatzprozeß oder Apple-Abmahnungen auf Grundlage dieses Designs bedeutet, ist noch unklar.

Quellen:
MacTechnews
FOSS Patents
WinFuture

We have Brillo!

Today, Google is going to re-invent the...  hub? OnHub heißt das neueste Google-Produkt, mit dem zunächst in USA die Wohnzimmer der Google-Nutzer (also: von jederman) erobert werden sollen.
Der OnHub ist zylinderförmig und erinnert entfernt an Apples neueste MacPro-Generation. Die Idee dahinter: Wenn der Hub nicht häßlich ist, verstecken die Leute diesen auch nicht unten in der Abstellkammer, sondern stellen ihn ins Wohnzimmer. WLAN-Probleme gelöst!
Die Steuerung des Gerätes soll besonders einfach sein und sich per App über Android und iOS erledigen lassen, ohne sich in eine 80er-Jahre HMTL-Nutzermaske einloggen zu müssen. Dafür ist das Gerät mit einem 1,4 GhZ getakteten Dualcore von Qualcom ausgestattet, der auf 1 GB RAM und 4 GB Flash zurückgreifen kann. Auf dem Gerät läuft Googles hauseigenes Brillo-System, das auf diesem Wege gleichzeitig eine größere Verbreitung erfahren wird. Das Android-basierte Brillo-System nutzt das Weave-Protokoll zur Kommunikation mit der Cloud und Smartphones/Tablets und ist selbstverständlich auch NEST-kompatibel...

Quellen:
Golem IT-News
WIRED (engl.)

Insane on the Mainframe...

Ja, es gibt sie noch: Mainframes; monolithische, komplexe Großrechner zur Massendatenverbeitung. Im Zeitalter des Cloud-Computing hat der Einsatz von Mainframes wieder etwas zugenommen, da man sie auch wunderbar für genau solche Virtualisierungsaufgaben verwenden kann.
Der Sicherheitsforscher Phil Young hat nun in einer Publikation berichtet, er habe über 400 Mainframes mit direkter Internet-Erreichbarkeit entdeckt. Die Systeme basieren häufig auf jahrzehnte-altem Code; ein modernes Sicherheitsmanagement findet in der Regel nicht statt. Stattdessen werden entdeckte Sicherheitslücken "bei Bedarf" gefixt. Ob dies tatsächlich als Sicherheitsrisiko angesehen werden muß, darf zwar bezweifelt werden - allderdings stellt sich schon die Frage, warum eine Erreichbarkeit solcher Systeme (bzw. deren Login) über das Internet überhaupt wünschenswert ist. Denn der wirksamste Schutz bis heute ist bekanntlich die "air gap".

Quellen:
Heise News
Technology Review