Donnerstag, 8. Dezember 2016

Das Ende einer guten Idee...

Tja, jetzt hatte ich mich gerade daran gewöhnt: Seit Mitte des Jahres trage ich eine Pebble Time Steel Smartwatch und hatte diese mittlerweile recht erfolgreich in meine "IT-Infrastruktur" eingebunden. Viele kleine Besonderheiten haben für mich ein Paket ausgemacht, das die Pebble anderen "Wearables" überlegen machte:

  • Die Timeline-Funktionalität, mit der man alle Kalendereinträge des Tages sowie alle verpaßten Nachrichten, Telefonate und Termine übersichtlich angezeigt bekam und durchblättern konnte,
  • die SmartLock-Funktionen, mit denen man berührungslos seinen PC oder sein Handy entsperren konnte,
  • die enorme Akku-Laufzeit von 10 Tagen, die ein ständiges Aufladen der Uhr überflüssig machte,
  • das ePaper-Display, welches sich auch im prallen Sonnenlicht problemlos ablesen läßt,
  • die fortschrittlichen Diktat-Funktionen, mit denen man per Sprachbefehl mal eben eine Nachricht beantworten oder ein Ereignis in die Timeline einfügen konnte...

Und so weiter... All das entsprang einer guten Idee, die im Jahre 2012 das (bis dahin) erfolgreichste Kickstarter-Unternehmen der Welt begründete.

Und nun heißt es auf der Webseite von Pebble: "As of December 7, 2016, Pebble is no longer operating as an independent entity and has shut down regular operations". Das Unternehmen wurde teilweise vom Activity-Tracker-Konkurrenten Fitbit aufgekauft; für gerade mal 40 Mio $ wurden Softwareentwickler und technisches Knowhow mitgenommen - die Hardware wurde ausdrücklich nicht übernommen.
Das bedeutet dann wohl, daß die Ära der business-orientierten, langlebigen ePaper-Smartwatches zu Ende geht, bevor sie richtig begonnen hat. Alle Konkurrenten konzentrieren sich momentan auf kurzlebige Consumer-Produkte, die jeden Tag aufgeladen werden müssen und nur bei gemäßigter Beleuchtung vernünftig abgelesen werden können. Darüber hinaus werden immer mehr Funktionen eines "Activity Trackers" eingebaut, anstatt einmal nach Funktionen zu suchen, die ein selbständiger Unternehmer gebrauchen könnte...
Ich kann nur hoffen, daß sich auf Dauer doch noch ein Interessent für die Pebble-Hardware findet. Vielleicht könnte ein opensource-Projekt zusammen mit einer neuen Kickstarter-Kampagne... na gut, da müßten wohl Weihnachten und Neujahr auf einen Tag fallen!


Quelle:
getpebble.com
Golem News