Donnerstag, 17. April 2025

20 Jahre Hommingberger Gepardenforelle - Ein neuer Wettbewerb!

Vor 20 Jahren rief das c't Fachmagazin bzw. der Heise Zeitschriftenverlag einen Wettbewerb aus: Um den bis dahin weitgehend unbekannten Google-Rankingalgorithmus besser zu verstehen - also die Kriterien, unter denen Suchresultate für ein und denselben Suchbegriff weiter vorne oder weiter hinten in der Ergebnisliste auftauchten - sollten Programmierer, Künstler, Webdesigner und alle Interessierten das Internet mit Informationen zu einem neuen, bis dato unbekannten Suchbegriff fluten und wer es schaffte, am 15.12.2005 um Punkt 11:00 Uhr vormittags auf Platz eins der Suchergebnisliste zu stehen, hatte den Wettbewerb gewonnen. Am 15.04.2005 um 11:00h wurde der Begriff bekanntgegeben: "Hommingberger Gepardenforelle". Dieser Begriff wurde gewählt, weil es weder einen Ort "Hommingberg", noch eine Unterart der Forelle mit dem Namen "Gepardenforelle" gibt. Somit lieferte der Begriff zu Beginn des Wettbewerbs "0" Resultate. Heute übrigens - 20 Jahre nach Ende des Wettbewerbs - immerhin noch einige tausend, während es Ende 2005 zur "Hochzeit" des Wettbewerbs immerhin 3.820.000 Ergebnisse waren. Zuchtanleitungen, Abbildungen, Kochrezepte, wissenschaftliche Artikel - die Leute haben wirklich alles hergestellt, was man sich vorstellen kann. Vieles davon findet sich noch heute im Netz und dient unter anderem prima dazu, die Fähigkeit von LLMs zu testen, Realität von Fiktion zu unterscheiden. Anfangs päsentierte nämlich z.B. der MS-Copilot völlig ernstgemeinte Kochrezepte bei einer Frage nach diesem Fisch.

Zur Feier dieses denkwürdigen Jubiläums hat Heise Online einen neuen Wettbewerb ausgerufen: 

Wir müssen diesem fiktiven Fisch nun mit den Mitteln der KI Leben einhauchen! Stable Diffusion, Dall-E, Firefly - ganz egal, welche KI, es soll das ultimative Bild der Hommingberger Gepardenforelle erzeugt werden. Es gibt keine Vorgaben, ob Zeichnung, Fotorealismus oder Comic... wer bis zum Ablauf des 23.04.2025 - 00:00h! - ein Bild auf der c't Fotogalerie hochlädt, kann am Wettbewerb teilnehmen. 


Hier folgt übrigens mein Versuch im Comic-Stil: 

Eine springende Hommingberger Gepardenforelle freut sich des Lebens in der Hommingberger Mühlbachschraue. Am Himmel sieht man den seltenen Hommingberger Gurkenschnabel, der bei Gepardenforellengerichten gern als Gemüsebeilage gereicht wird. 


Quelle:

Heise News

Freitag, 4. April 2025

Deepfaking my cat!

Nach zwei Tagen interessanter Vorträge auf dem 12. IT-Rechtstag in Berlin haben wir unter anderem - erwartungsgemäß - viel zum Thema KI und Deepfakes gehört. Sowie zu den Implikationen die dies z.B. für die Beweisführung im Prozess hat, etwa durch angebliche Fotos oder Videoschnipsel. Die Zeiten, in denen man KI-Bildschöpfungen auch als Laie ohne weiteres erkennen konnte, sind vorbei. Hände mit sechs Fingern, Augen ohne Wimpern, seltsame Proportionen - das sind Anfangsfehler der Vergangenheit. Aber wie weit sind wir wirklich? ChatGPT soll sich mittlerweile mit seinem Bildschöpfungs-Teil bis nahe an Midway herangemacht haben und ist in den letzten Tagen durch den sog. "Ghibli-Filter" (also Transformationen im Stile des bekannten japanischen Studios) in aller Munde und auf vielen SocMedia-Profilen präsent. 

Zeit für einen Test! Wer käme dafür besser infrage als meine freundliche, optisch ausdrucksstarke Katze? 

Aber welches ist nun die echte Katze?


Auflösung:

Zuerst habe ich ChatGPT gebeten, eine schwarz-weiße Katze zu erzeugen, die direkt in die Kamera schaut. Bild 1 ist also eine "Fake-Katze". Bild 2 dagegen ist tatsächlich meine Katze, wie sie gedankenversunken auf unserem Gartentisch sitzt. Dann habe ich ChatGPT das Gesicht der Katze auf die "Fake-Katze" aus Schritt 1 übertragen lassen. Das Resultat ist Bild 3. Dies ist also die "Deepfake-Katze"! Man kann es bei aufmerksamer Betrachtung an der falschen Kinn-Farbe erkennen.  

Und nur, um dem Trend gerecht zu werden: Bild 4 ist die Deepfake-Katze, einmal durch den Ghibli-Filter geschickt. 


Und wenn Sie nun sagen, das ist doch alles Blödsinn - dann schauen Sie sich erst mal meine fake US-Kleinstadt-Strassenszene an, auf der ich auch einen Unfall stattfinden lassen könnte, der sich in Wahrheit nie ereignet hat.