Samstag, 6. Mai 2017

Mein Betriebssystem, mein Laden!

Microsoft geht den nächsten Schritt in Richtung Apple.
Nachdem man ja bereits beim Interface-Design und bei der Hardware (Surface Book Serie) deutlich in Richtung Cupertino geschielt hatte, ist der nächste Schritt klar: Man will auch so einen schönen, geschlossenen Software-Store wie den AppStore des Konkurrenten. Hier lassen sich nämlich die meisten Apple User gerne dazu verführen, den bequemen und meist auch sicheren Weg über den Apple-Store zu gehen und dem Konzern aus Cupertino somit ein paar Prozente "Wegezoll" zu entrichten. Mit Windows 8 hatte Microsoft zwar prinzipiell ebenfalls einen schönen Store eingerichtet; kleines Problem dabei: Niemand nutzt ihn, da die Kunden über Jahrzehnte hinweg das reichliche und freie Softwareangebot der Windows-Plattform gewohnt sind.
Doch damit soll nun Schluß sein: Zuckerbrot und Peitsche, denkt man sich in Redmond. Die neue, "abgespeckte" students-edition "Windows 10 S" soll besonders preiswert, aber auch besonders vorkonfiguriert angeboten werden. Einerseits ist der Edge-Browser mit "Bing" als Standart-HTML-Anwendung vorgegeben und kann nicht geändert werden. Andererseits - und das ist für MS viel bedeutender - wird das Nachinstallieren von Drittanbietersoftware, die nicht über den Microsoft-eigenen Store erworben wurde, ausgeschlossen. Als kleines "Goodie" werden dafür Pro-Features wie die Nutzung der Festplatten-Verschlüsselung BitLocker eingestreut. Möglicherweise bleibt somit ein für den Education-Sector tatsächlich brauchbares Betriebssystem übrig. Es verbleibt allerdings auch der erste Schritt, den User mit sanftem Zwang dazu zu bringen, für jeden Software-Kauf artig seinen Obulus bei Microsoft abzudrücken. Denn das Geschäftsmodell den 21. Jahrhunderts ist nicht mehr das Verkaufen, sondern das Mitverdienen!

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Heise-News Kommentar
Heise-News zu Windows 10 S