Erinnern Sie sich an den „Telekommunikations-Notstand“? Mit dieser bislang unbewiesenen Anschuldigung wegen angeblicher Spionage-Hintertüren gegen Huawei sollte eine Beteiligung der chinesischen Firma am Netzausbau in Europa unterbunden werden; letztlich wurde sogar das Smartphone-Geschäft von Huawei massiv geschädigt, da die Zulieferung und Kooperation mit und von amerikanischen Anbietern faktisch unterbunden wurde.
Man könnte das Ganze als staatlich verordneten (Wirtschafts-) Boykott bewerten.
Nun kam kürzlich heraus, daß sich in den Routern der amerikanischen Firma Juniper Networks - welche verschiedentlich beim 5G-Netzausbau im Einsatz sind - eine NSA-Hintertür in der Software befindet, welche sowohl von der NSA, aber auch von „Dritten“ (Malware-Produzenten) bereits ausgenutzt worden ist.
Hier reden wir also nicht über „Verdachtsfälle“ mit hätte oder könnte, sondern von tatsächlich bereits ausgenutzten Sicherheitslücken in bereits eingesetzten Systemen.
Folgerichtig müßte je nun gegen Juniper Networks ebenfalls der "Telekommunikations-Notstand“ ausgerufen werden, die betreffende Hardware rückstandslos aus europäischen Netzen entfernt und die Firma bei der weiteren Vergabe von Aufträgen ausgeschlossen werden.
Das IT-News-Magazin GOLEM.de fragte daher bei einigen Politikern (fast aller Parteien), die sie als „Transatlantiker“ ausgemacht hatten, nach, ob denn nun entsprechende Maßnahmen zu erwarten wären oder wie man hierzu Stellung nehme.
Bislang - einen Monat später - gibt es offenbar immer noch keine Stellungnahme dazu.
Wer am lautesten „Betrug!“ ruft, sollte doch normalerweise aufpassen, daß er selbst in dieser Hinsicht sich nichts vorzuwerfen hat…
Quellen: